Der Cortez-Schwertträger (Xiphophorus Cortezi)

Da stellt man auf der Akvamesse in Vejle/DK im Rahmen unseres dortigen Vereinsauftrittes eigene Tiere aus und schwört sich, dass man ja seinen Bestand reduzieren will, damit der Sohn in der Urlaubszeit mit den 16 Becken nicht überfordert wird... und dann das!!!

Man geht natürlich auch mal nachschauen, was die Kollegen so anzubieten haben. Ich traute meinen Augen nicht, als ich ein paar Ausstellungstiere dieses Schwertträgers entdeckte. Die hatte ich in Natura noch nicht gesehen. Der Besitzer war schnell ausgemacht und es kostete zwar etwas Überredung, aber dann wanderten 2 Männer und drei Frauen in meinen Transportbehälter. Aber jetzt zu den Fischen. Meine Cortez-Schertträger stammen aus dem Einzug des Rio Axtla in Mexico, genauer aus kleinen, schnellfließenden Zuläufen.

Die Tiere gehören mit 5-6cm Gesamtlänge zu den eher kleinen Vertretern der Schwertträger. Die Grundfärbung in beiden Geschlechtern ist grau-braun. Vom Auge bis zur Schwanzwurzel verläuft ein dunkles Zickzack-Band. Bei den Männchen ist die Rückflosse gelb mit vielen dunklen Tüpfeln. Sie (die Kerle) entwickeln ein kurzes, nach oben gebogenem Schwert, das mit zunehmendem Alter aber gerade wird. Der Körper ist seitlich abgeflacht und relativ hochrückig.

Als Fische aus Fließgewässern sollte man diese Bürschchen in nicht zu kleinen Becken (ab 80cm Beckenlänge wird empfohlen) halten. Bei mir schwimmen die Tiere in einem 120 Liter Becken mit einem Meter Kantenlänge. Begleitfische sind Phoenixsalmler und Goldstreifen-Panzerwelse. Das Becken verfügt über einen Hamburger Mattenfilter, dessen Luftheber aber zu wünschen übriglässt, wenn es um die Erzeugung einer ordentlichen Strömung geht. Ein motorbetriebener Innenfilter schafft bei mir Abhilfe. Die Cortezi wollen gegen eine Strömung anschwimmen. Wichtig sind auch Versteckmöglichkeiten in Form von Holz, Steinen und Pflanzen, wo sich die Tiere auch einmal ausruhen können. Der PH-Wert schwankt bei mir zwischen 6,5 und 7, GH ist 5 und KH ist 2. Die Die Temperatur schwankt zwischen 21 – 26°Cel., man könnte die Tiere aber auch einfach bei Zimmertemperatur halten (eine Population im Rio Tancuilin wurde bei 13°Cel. Gefangen, optimal soll aber 22°Cel. sein).

Gefressen wird alles, was ins Mäulchen passt. Bei mir reicht die Palette von

Lebendfutter (Wasserflöhe und schwarze Mückenlarven) über Frostfutter (passender Größe) bis hin zu Granulat und Flockenfutter.

Geschlechtsreife Weibchen werfen im Monatsrythmus bereits bei der Geburt relativ große Jungtiere. Die Aufzucht ist unproblematisch, da sofort alles gefressen wird, was größenmäßig passt. Einfacher Tipp: Augengröße (der Fischchen) = Futtergröße.

In einem gut bepflanzten Becken werden bei nicht zu großem Feinddruck immer ein paar Jungtiere hochkommen.

Alles in allem machen diese kleinen Burschen durch ihre Lebhaftigkeit und Geselligkeit viel Spaß.

Euer Andreas